Die Alternativen zur Kastration des Hundes
Chemische Kastration beim Rüden durch den Hormonchip
Hierbei wird ein sehr kleiner Chip (wie ein Reiskorn), das sogenannte Suprelorin Implantat, unter die Haut im Bereich des Nackens des Rüden gesetzt. Der Chip wird beim Tierarzt und ohne Narkose gesetzt. Somit fallen hierbei die Risiken einer Vollnarkose schon mal weg. Das Suprelorin Implantat stoppt die Produktion von Testosteron und der Spermien. Der Rüde wird damit vorübergehend unfruchtbar. Bis der Chip zuverlässig wirkt, dauert es ein paar Wochen. Die Wirkung hält dann 6 bis 12 Monate an, wobei bei sehr kleinen Hunderassen (unter 10 kg) die Wirkung länger anhalten kann.
Da die Produktion von Testosteron mit dem Hormonchip verringert wird, wirkt sich der Chip wie bei einer herkömmlichen Kastration auf den Sexualtrieb aus. Die Hoden schrupfen und hier sollte man auch das jeweilige Ego des Hundes berücksichtigen. Je nach dem ob der Hund vorher recht triebgesteuert war oder generell Probleme mit Artgenossen hatte, kann durch den Hormonchip das Verhalten beeinflusst werden – zum Positiven aber auch zum Negativen.
Bevor man also in Erwägung zieht, seinen Hund kastrieren zu lassen, könnte man erst die chemische Kastration versuchen um zu sehen, was sich dadurch verändern würde. Denn im Vergleich zur herkömmlichen endgültigen Kastration kann die chemische Kastration wieder rückgängig gemacht werden.
Chemische Kastration bei der Hündin durch Hormonchip oder Hormonspritze
Bei der Hündin gibt es als Alternative zur herkömmlichen Kastration den Hormonchip oder die Hormonspritze. Damit wird die Läufigkeit verhindet. Durch Hormonspritzen in regelmäßigen Abständen gibt es jedoch auch unangenehme Nebenwirkungen. Langfristig kann diese Methode nicht empfohlen werden.
Chemische Kastration und ihre Vorteile
- Unfruchtbarkeit – kann rückgängig gemacht werden
- Eingriff – keine Narkose notwendig
- Test – wie verändert sich das Verhalten des Hundes durch die Kastration
- Verhaltensänderung – sexuell motiviertes Verhalten kann sich zum Positiven ändern
Chemische Kastration und ihre Nachteile
- Veränderter Stoffwechsel – vorsicht Gewichtszunahme aufgrund weniger Energiebedarf möglich
- Inkontinanz – kann vorkommen
- Verhaltensänderung – sexuell motiviertes Verhalten kann sich zum Negativen ändern
Kosten
Das setzen eines Hormonchips kostet ca € 100 bis € 150.
Die Kosten für eine herkömmliche Kastration belaufen sich einmalig beim Rüden um ca € 50 bis € 150 und für die Hündin ca € 150 bis € 500.
Die herkömmliche Kastration ist also auf Dauer die billigerere Variante.
Die Sterilisation als Alternative
Hierbei werden die Keimdrüsen des Hundes lediglich durchtrennt. Eine Unfruchtbarkeit ist damit ebenfalls gegeben, allesdings im Gegensatz zur herkömmlichen Kastration auch wieder rückgängig machbar.
Der wesentliche Unterschied zu den vorigen Methoden besteht allerdings darin, dass bei der Sterilisation nicht in den Hormonhaushalt eingegriffen wird. Sexuell motiviertes Verhalten wird damit nach der Sterilisation auch weiterhin unverändert bestehen.
Kastration des Hundes – Vorteile, Nachteile Mythen
Lesen Sie hier alles zur herkömmlichen Methode der Kastration.