Leben mit Tieren
Die Vielfalt allen Lebens hat mich von Kindesbeinen an fasziniert. Ich habe Schnecken gesammelt, sie beobachtet, Regenwürmer spazieren getragen und nicht immer zur Freude meiner Eltern, ihnen diese mit Begeisterung unter die Nase gehalten. Ich bin mit Tieren aufgewachsen. Meine Eltern waren schon der Meinung, dass Kinder damit Verantwortung lernen und so einen Zugang zur Natur bekommen. Von Vögeln bis Meerschweinchen war einiges mit von der Partie. Am meisten aber lehrte mich unser Hund „Barry“. Wenn ich mit meinen Tieren Zeit verbrachte schlug die Uhr wesentlich langsamer. Ich lebte den Augenblick.
Und das ist Heute noch der wichtigste Punkt, von tausend anderen Gründen, warum ich Tiere so sehr wertschätze. Sie leben ganz im Hier und Jetzt, freuen sich über jede Kleinigkeit und vermitteln einfach Lebensfreude pur.
Das Leben mit Tieren, ob Pferd, Haustier, Nutztier oder Wildtier ist sehr individuell. Im Vordergrund sollte immer der Respekt vor der Kreatur stehen. Jedes Tier hat seine Bedürfnisse die es, um physisch und psychisch gesund zu bleiben, ausleben muss. So sollte mir zB klar sein, dass ich zwar meinem Kind eine Freude mache, wenn ich ein Pony in den Garten stelle, aber auch ein kleines Pferd ist ein Pferd und wünscht sich ein Mitglied einer Herde zu sein. Oder was soll diese Mode, kleine Hunde in Handtaschen, weil es schick ist, spazieren zu führen? Ein Hund will laufen, rennen, springen.
Wir halten Nutztiere um die unterschiedlichsten Produkte zu erhalten. Auch diese Tiere haben ein artgerechtes Leben und ein schnelles, schmerzloses Ende verdient.
Wildtiere. Wir hören gern davon, dass sich zB der Wolf da und dort wieder ansiedelt. Aber bitte nicht vor der eigenen Haustür. Davor haben wir Angst. Warum? Angst vor Tieren ist oft nicht realistisch begründbar. Werden doch weit mehr Menschen von Hunden, deren Halter nicht mit ihnen umgehen können, gebissen als vor wilden Wölfen. Oder beim Fischreiher – hier ist es wohl Futterneid. Es dürfen nicht zu viele Fischreiher werden, weil sie uns die Fische wegfressen.
Mit Tieren zu leben ist in jedem Fall eine Bereicherung. Es bedeutet mit ihnen in Kommunikation zu treten und sich auf ihre Botschaften einzulassen. Kann sein, dass man diese nicht immer versteht, aber sie haben uns definitiv etwas zu sagen – und sei‘s nur drum, dass wir mit ihnen den Augenblick leben oder sie uns ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.
Das sind meine Tiere
Meine Katzen Cosma und Shiva und mein Pferd Jackomo.
Die beiden sind 2000 im April in einem Kleiderschrank zur Welt gekommen. Sie beherrschen perfekt das Katzen-ABC. Was das ist? Sie hätten eigentlich eine Katzenklappe um ins Freie zu gelangen, aber wenn ihre Buttler, also mein Partner oder ich, zu Hause sind, werden wir aufgefordert doch bitte die Tür zu öffnen. Dann sitzten unsere Katzendamen zwischen Tür und Angel und wissen nicht so recht ob sie wirklich raus wollen. Wenn wir auf der Couch sitzen und Zeitung lesen, kommt bestimmt eine von beiden herangetappst, läuft über die Zeitung und legt sich womöglich auch noch mitten drauf. Wenn ich gemütlich im Wohnzimmer sitze und Kreuzworträtsel mach, findet es eine von ihnen toll mit meinem Kulli zu spielen. Und das beste, jetzt gerade da ich am PC sitze und diesen Text schreibe, macht sich Cosma auf meinem Schoß breit und findet es lustig mit ihren Pfoten immer wieder mal Richtung Tastatur zu tippsen.
Kommt Ihnen das bekannt vor? So sind Katzen eben und trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen, haben wir sie so lieb.
Jackomo mein Pferd ist 2008 auf wunderbare Art und Weise in einer Pferdeherde geboren. Er wurde, was immer seltener wird, auf natürliche Weise gezeugt. Die Pferde leben dort im Familienverband. Als Pferdekind kam er auf eine Fohlenweide, wo er sich mit gleichaltrigen Pferden austoben und sich pferdisches Sozialverhalten aneignen konnte. Seitdem lebt er nun in einer kleinen Herde in einem Offenstall. Angest hat der neugiere Schmuser vor nichts und er ist immer wieder für ein Späßchen gut.